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Kapitalerhöhung bei einer GmbH: So funktioniert’s Schritt für Schritt

14.07.2025

Kapitalerhöhung bei einer GmbH: Ein Leitfaden

Die Kapitalerhöhung einer GmbH bezeichnet die gezielte Aufstockung des Stammkapitals durch Einlagen der bestehenden oder neuer Gesellschafter. Diese strategische Massnahme ermöglicht es Unternehmen, ihre finanzielle Basis zu stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschliessen. In diesem Leitfaden erfahren Sie alles Wichtige zur rechtssicheren Durchführung einer GmbH-Kapitalerhöhung sowie deren strategische Bedeutung für Ihr Unternehmen.

Zentrale Aspekte der GmbH-Kapitalerhöhung

  • Mindestbetrag: Die gesetzliche Grundlage des Stammkapitals über 20'000 CHF darf nicht unterschritten werden

  • Flexibilität: Bareinlagen oder Sacheinlagen möglich

  • Rechtssicherheit: Notarielle Beurkundung erforderlich

Die Bedeutung von Kapitalerhöhungen nimmt für Schweizer GmbHs stetig zu. In einem dynamischen Wirtschaftsumfeld dient zusätzliches Eigenkapital als:

  • Basis für Investitionen in neue Technologien

  • Stärkung der Kreditwürdigkeit

  • Verbesserung der Bilanzstruktur

  • Signal der Stabilität gegenüber Geschäftspartnern

Für wachstumsorientierte GmbHs bietet die Kapitalerhöhung eine strategische Option zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Die professionelle Durchführung erfordert präzise Planung und rechtssichere Umsetzung gemäss aktueller Schweizer Gesetzgebung.

Die korrekte Strukturierung der Kapitalerhöhung sichert den langfristigen Unternehmenserfolg und schafft die Voraussetzungen für weiteres Wachstum im sich wandelnden Wirtschaftsumfeld.

Die ordentliche Kapitalerhöhung im Detail

Die ordentliche Kapitalerhöhung stellt die einzige Form der Kapitalaufstockung bei einer GmbH dar. Das Schweizer Obligationenrecht (OR) legt klare und verbindliche Regelungen für die ordentliche Kapitalerhöhung bei einer GmbH fest. Bezüglich der Stammeinlagen existiert keine gesetzlich definierte Obergrenze, was den Gesellschaftern einen grossen Spielraum bei der Festlegung der Erhöhung ermöglicht. Verlangt wird einzig, dass eine vollständige Liberierung des neu einbezahlten Kapitals erfolgt (keine Teilliberierung möglich). Für die Beschlussfassung zur Kapitalerhöhung ist eine qualifizierte Mehrheit der Gesellschafter sowie die absolute Mehrheit des gesamten Stammkapitals erforderlich, wodurch eine breite Zustimmung innerhalb der Gesellschaft gewährleistet wird. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen Transparenz und Sicherheit für alle Beteiligten im Prozess der Kapitalerhöhung.

Voraussetzungen für die ordentliche Kapitalerhöhung

Eine erfolgreiche Kapitalerhöhung basiert auf folgenden Elementen:

  • Gesellschafterbeschluss mit qualifizierter Mehrheit

  • Öffentliche Beurkundung des Beschlusses

  • Liberierung (bspw. durch Bareinlage des Betrags, um welcher das Stammkapital erhöht werden soll)

  • Handelsregistereintrag der Kapitalerhöhung

Durchführung der Kapitalerhöhung

Der Prozess läuft in definierten Schritten ab:

Beschlussfassung

  • Einberufung aller Gesellschafter

  • Beschlussfassung über die Kapitalerhöhung mit qualifizierter Mehrheit

  • Feststellungsbeschluss der Geschäftsführung

  • Protokollierung aller Entscheide

  • Festlegung des neuen Kapitals

  • Anpassung der Statuten

Handelsregistereintrag

  • Einreichung der notwendigen Unterlagen

  • Prüfung durch das Handelsregisteramt

  • Rechtskräftige Eintragung

Das Handelsregister spielt eine zentrale Rolle als öffentliche Kontrollinstanz. Es prüft die eingereichten Dokumente auf Vollständigkeit und Rechtmässigkeit. Die Kapitalerhöhung wird erst mit der Eintragung im Handelsregister rechtswirksam und kann mit Expertenhilfe schnell und unkompliziert durchgeführt werden, um die Unternehmensziele voranzubringen.

Wirtschaftliche Gründe für eine Kapitalerhöhung und ihre Auswirkungen auf Gesellschafter und Beteiligungsfinanzierung

Die Entscheidung zur Kapitalerhöhung einer GmbH basiert auf verschiedenen wirtschaftlichen Motiven:

Strategische Wachstumsfinanzierung

  • Expansion in neue Märkte

  • Entwicklung innovativer Produkte

  • Modernisierung der Produktionsanlagen

  • Digitalisierung der Geschäftsprozesse

Stärkung der Eigenkapitalbasis

  • Verbesserung der Kreditwürdigkeit

  • Optimierung der Bilanzstruktur

  • Erhöhung der Liquiditätsreserven

  • Risikominimierung in Krisenzeiten


Beispiel 1: Expansion ins Ausland

Die Müller IT Solutions GmbH plant den Markteintritt in Deutschland. Um Büroräumlichkeiten zu mieten und Personal einzustellen, erhöht sie ihr Stammkapital um CHF 50'000 zur Finanzierung der Expansion.


Beispiel 2: Aufnahme eines neuen Gesellschafters

Die Traumdesignwerkstatt GmbH möchte einen erfahrenen Partner aufnehmen. Dieser bringt CHF 30'000 ein und erhält dafür neue Stammanteile – die Kapitalerhöhung dient der Beteiligung und Stärkung der Eigenmittel.


Auswirkungen auf die Gesellschafterstruktur

Die Kapitalerhöhung kann zu bedeutenden Veränderungen in der Gesellschafterstruktur führen. Durch die Aufnahme neuer strategischer Partner ergeben sich nicht nur veränderte Beteiligungsverhältnisse, sondern auch eine Neuverteilung der Stimmrechte innerhalb der GmbH. Dies kann die Entscheidungsprozesse und die strategische Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich beeinflussen. Die Neugestaltung der Gewinnbeteiligung ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, der sorgfältig geregelt werden muss, um die Interessen aller Gesellschafter angemessen zu berücksichtigen und potenzielle Konflikte zu vermeiden.

Die Kapitalerhöhung beeinflusst die Finanzierungsstruktur der GmbH nachhaltig. Eine solide Eigenkapitalausstattung ermöglicht günstigere Kreditkonditionen bei Banken und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Geschäftspartnern. Die zusätzlichen finanziellen Mittel schaffen Spielraum für strategische Investitionen und unterstützen die langfristige Unternehmensentwicklung.

Die Beteiligungsfinanzierung durch eine Kapitalerhöhung bietet den Vorteil, dass keine regelmässigen Zinszahlungen anfallen. Die GmbH gewinnt dadurch an finanzieller Flexibilität und kann sich auf die Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie konzentrieren.

Fazit

Die Kapitalerhöhung einer GmbH ist ein wichtiger Schritt in der Unternehmensentwicklung. Um sicherzustellen, dass alles rechtlich korrekt abläuft, sind sorgfältige Planung und professionelle Unterstützung erforderlich. Eine strukturierte Herangehensweise, die alle rechtlichen Anforderungen berücksichtigt, minimiert Risiken und sorgt für eine erfolgreiche Umsetzung der Kapitalerhöhung.

Für eine erfolgreiche Kapitalerhöhung Ihrer GmbH steht Ihnen die Jurata als verlässlicher Partner zur Seite – kompetent, effizient und zukunftsorientiert.

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