Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): Was Sie wissen müssen
31.03.2025
Einleitung
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) bilden die rechtliche Grundlage für geschäftliche Beziehungen zwischen Unternehmen und ihren Kunden. Diese standardisierten Vertragsbedingungen regeln die wichtigsten Aspekte der Geschäftsbeziehung und schaffen klare Vereinbarungen für beide Seiten.
Für Selbstständige und Unternehmen in der Schweiz sind AGB ein unverzichtbares Mittel zur rechtlichen Absicherung. Sie:
Minimieren rechtliche Risiken
Definieren Rechte und Pflichten der involvierten Parteien
Schaffen Klarheit in der Geschäftsbeziehung
Sparen Zeit bei Vertragsabschlüssen
Schützen vor teuren Rechtsstreitigkeiten
Die professionelle Gestaltung von AGB wird besonders im digitalen Zeitalter immer wichtiger. In diesem Artikel finden Sie einen praxisorientierten Leitfaden zur Erstellung rechtssicherer AGB. Sie erfahren, worauf Sie achten müssen und wie Sie Ihre Geschäftsbeziehungen optimal absichern können.
Die Verwendung von AGB in der Schweiz
AGB sind vorformulierte Vertragsklauseln, die in der Geschäftswelt bereits weit verbreitet sind. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für AGB in der Schweiz basieren auf dem Obligationenrecht (OR) und der bundesgerichtlichen Rechtsprechung. Das Schweizer Recht kennt zwei zentrale Mechanismen, um zu kontrollieren, ob AGB zum Vertragsbestandteil gehören und inhaltlich gültig sind :
Die Einbeziehungskontrolle prüft, ob AGB überhaupt Vertragsbestandteil geworden sind
Die Inhaltskontrolle untersucht die Zulässigkeit einzelner Klauseln
Die AGB müssen für den Vertragspartner vor Vertragsabschluss zugänglich sein. Eine nachträgliche Einführung oder Änderung ist ohne ausdrückliche Zustimmung unwirksam. Bei Verstössen gegen diese Vorgaben können einzelne Klauseln oder die gesamten AGB nichtig sein.
Unzulässige Klauseln sind insbesondere:
Haftungsausschlüsse bei grobfahrlässigem oder vorsätzlichem Handeln
Einseitige Änderungsvorbehalte
Übermässige Konventionalstrafen
Ungewöhnliche Bestimmungen (die Ungewöhnlichkeitsregel schützt Kunden vor überraschenden Klauseln. Bestimmungen, die der Kunde nach Treu und Glauben nicht erwarten musste, werden nicht Vertragsbestandteil)
Vorteile von AGB für Selbstständige
Gut strukturierte AGB bieten Selbstständigen eine solide rechtliche Grundlage für ihre Geschäftsbeziehungen. Die schriftliche Fixierung der Geschäftsbedingungen schafft Klarheit und minimiert das Risiko von Missverständnissen zwischen den Vertragsparteien.
Zentrale Vorteile für Selbstständige:
Rechtssicherheit: Klare Definition von Rechten und Pflichten beider Parteien
Effizienzsteigerung: Standardisierte Prozesse für wiederkehrende Geschäftsvorfälle
Risikominimierung: Absicherung bei Zahlungsverzug oder Leistungsstörungen
Kosteneinsparung: Vermeidung individueller Vertragsverhandlungen
Die AGB dienen als präventives Instrument zur Streitvermeidung. Sie regeln wichtige Aspekte wie:
Zahlungsbedingungen und Verzugsfolgen
Haftungsbeschränkungen
Gewährleistungsrechte
Rücktritts- und Kündigungsmodalitäten
Ein professionell gestaltetes AGB-Dokument stärkt die Position des Selbstständigen bei Vertragsverhandlungen und schützt vor unberechtigten Forderungen. Die Integration der AGB in den Geschäftsalltag ermöglicht eine sichere und effiziente Geschäftsführung.
Typische Inhalte von AGB
Effektive AGB zeichnen sich durch präzise, rechtskonforme Inhalte aus. Die folgenden Kernelemente sind für rechtssichere AGB unerlässlich:
Grundlegende Bestandteile:
Klare Identifikation der Vertragsparteien
Detaillierte Leistungsbeschreibung
Preise und Zahlungsbedingungen
Lieferungs- und Erfüllungsbedingungen
Gewährleistung und Haftung
Gerichtsstand und anwendbares Recht
Die Formulierung der AGB muss für den durchschnittlichen Kunden verständlich sein. Unklare oder mehrdeutige Klauseln werden im Streitfall oft zu Lasten des Verfassers ausgelegt.
Tipps zur Erstellung von wirksamen AGB
Die erfolgreiche Gestaltung von AGB erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Diese praxiserprobten Empfehlungen unterstützen Sie bei der rechtssicheren Erstellung:
Als erster Schritt empfiehlt sich eine gründliche Analyse des eigenen Geschäftsmodells, bei der spezifische Risiken identifiziert werden. Parallel dazu sollten alle relevanten Geschäftsprozesse erfasst und dokumentiert werden. Die klare Definition von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten rundet diesen Prozess ab.
Bei der Gestaltung der AGB gilt es, typische Fehlerquellen zu vermeiden. Eine unreflektierte Übernahme fremder AGB ohne entsprechende Anpassung an die eigenen Geschäftsbedürfnisse kann problematisch sein. Versteckte oder überraschende Klauseln sind ebenso zu vermeiden wie unklare oder mehrdeutige Formulierungen.
Best Practices für die Gestaltung
Verwenden Sie eine übersichtliche Gliederung mit Zwischenüberschriften
Setzen Sie kurze, prägnante Sätze ein
Heben Sie wichtige Bestimmungen optisch hervor
Nutzen Sie eine einheitliche Terminologie
Überprüfen Sie regelmässig die Aktualität der AGB
Die professionelle Unterstützung durch Rechtsexperten stellt sicher, dass Ihre AGB allen rechtlichen Anforderungen entsprechen und gleichzeitig Ihre geschäftlichen Interessen optimal schützen. Eine regelmässige Überprüfung und Aktualisierung der AGB gewährleistet ihre dauerhafte Wirksamkeit.
Fazit
Die Erstellung rechtssicherer AGB ist für den Geschäftserfolg von Selbstständigen und Unternehmen unverzichtbar. Professionell gestaltete allgemeine Geschäftsbedingungen:
Schützen Ihr Unternehmen vor rechtlichen Risiken
Schaffen Klarheit in der Geschäftsbeziehung
Sparen Zeit und Kosten bei der Vertragsabwicklung
Stärken das Vertrauen Ihrer Kunden
Die Investition in rechtskonforme AGB zahlt sich langfristig aus. Lassen Sie sich bei der Erstellung von Experten beraten, um alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und Ihre Geschäftsinteressen optimal zu schützen.
Handeln Sie jetzt: Überprüfen Sie Ihre bestehenden AGB oder erstellen Sie neue, die Ihrem Geschäftsmodell entsprechen. Die Jurata AG unterstützt Sie mit juristischer Expertise bei der erfolgreichen Umsetzung Ihrer Unternehmensziele.